Psychodrama

Psychodrama

„In der Beziehung bist du Mensch. Betrachte dich als Teil des Ganzen und die Liebe als Wahrheit, so hast du die Quelle aller Heilkräfte entdecket.“

J.L. Moreno

Kreativität und Spontaneität sind die wichtigsten Begriffe für den Problemlösungsansatz des Psychodramas. Kurz gesagt ist Psychodrama eine Therapieform, die durch spontane szenische Darstellungen interpersonelle oder psychische Vorgänge und Konflikte sichtbar, erlebbar und damit veränderbar machen will.

Zugrunde liegt die Beobachtung, dass jeder Mensch in seinem Raum und in seiner Zeit ein Handelnder ist. Um jeden herum entsteht durch Handlungen ein zwischen menschliches Beziehungsgeflecht mit Internaktion und Wechselwirkungen. 

Es ist eine vertiefte und gleichzeitig erweiterte Begegnung mit sich selbst und mit anderen, die zu kathartischen Prozessen führen kann, zu reinigenden Entladungen gestauter oder verdrängter Affekte oder zu neuen Erkenntnissen.

Eine der wichtigsten Techniken des Psychodramas ist der Rollentausch. Der Protagonist, also das Mitglied der Gruppe, das beispielsweise an einem alten Familienkonflikt arbeiten will, übernimmt die Rolle eines Familienmitglieds. Oder er übernimmt in einem aktuellen Konflikt die Rolle seines Gegenspielers. Dadurch versetzt er sich in dessen Lage (und umgekehrt). Sehr oft ergibt sich daraus ein Verstehen der Handlungen und Gefühle des anderen und seiner eigenen (Re)Aktionen.

Psychodrama wurde im ersten Viertel dieses Jahrhunderts ins Leben gerufen durch den Wiener Psychiater Jakob Lewin Moreno.

Inzwischen finden sich eine Elemente des Psychodramas in einer Reihe anderer Therapieformen – Gestalttherapie, Transaktionsanalyse oder Psychoanalyse gehören dazu. Psychodrama ist eine integrative Methode: Pädagogische, sozial-, lern- und tiefenpsychologische Elemente sind in ihr vereint und vereinbar. Grenzen ergeben sich aus der Persönlichkeitsstruktur der Interaktionspartner, der zur Verfügung stehenden Zeit und den äußeren Bedingungen.

Ich empfinde Psychodrama als Therapieform besonders, da es ein handlungs- und erlebnisorientiertes Verfahren ist, das schnell ein sehr intensives Erleben/Fühlen ermöglicht.         

Zum Weiterlesen: Symbolarbeit „Der Zauber in uns“

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